Neue Studie: Extrazelluläre Vesikel fördern Fortschreiten von Bauchspeicheldrüsenkrebs

Ein Forscherteam der Philipps-Universität Marburg unter der Leitung von Prof. Dr. Elke Pogge von Strandmann hat einen bislang unbekannten Mechanismus entdeckt, der das Wachstum von Bauchspeicheldrüsenkrebs beschleunigt. Die Studie zeigt, dass bestimmte Immunzellen, sogenannte Mastzellen, durch Extrazelluläre Vesikel (EV) – winzige Partikel, die von Tumorzellen abgesondert werden – aktiviert werden. Diese Zellen wandern in das Tumorgewebe ein, fördern das Tumorwachstum und unterdrücken gleichzeitig das Immunsystem, das den Krebs bekämpfen könnte.

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Die Forscher stellten fest, dass dieser Prozess bei Patientinnen und Patienten auftritt, denen ein Protein namens BAG6 fehlt, welches normalerweise die Eigenschaften der Vesikel beeinflusst. Mastzellen, die durch diese Vesikel aktiviert werden, setzen Faktoren frei, die das Tumorwachstum weiter fördern.

Da bereits Medikamente zur Hemmung von Mastzellen existieren, könnte diese Entdeckung rasch zu neuen Therapien führen. Bauchspeicheldrüsenkrebs zählt zu den tödlichsten Krebsarten, und weniger als 10 Prozent der Betroffenen überleben länger als fünf Jahre. Laut Prof. Pogge von Strandmann eröffnet diese Forschung neue Wege für die Behandlung dieser aggressiven Krankheit.

Die Forschung wurde im Rahmen des Graduiertenkollegs 2573 „The inflammatory tumor secretome – from understanding to novel therapies“ durchgeführt und könnte die klinische Versorgung von Krebspatienten verbessern.