Ob Gesundheits-App oder digitale Patientenakte, von Telemedizin über Wearables bis zu künstlicher Intelligenz – Digital Health oder E-Health wird die Medizin der Zukunft bestimmen. Die evolutionäre Verbindung von medizinischem Wissen und IT-Lösungen trägt schon heute dazu bei die Gesundheit der Menschen zu verbessern.

Schon heute landen täglich Millionen Patienteninformationen wie Blutwerte, Medikamentenpläne oder Hirnscans in den Datenbanken von Arztpraxen und Kliniken. Die Digitalisierung führt zu gigantischen Datenmengen. Wichtig ist dabei vor allem, die Daten nicht nur zu sammeln, sondern optimal zu nutzen. Big Data in der Medizin ist deshalb unverzichtbar: Erst so können Forschung, Krankenhausmanagement, Industrie und am Ende die Patienten optimalen Nutzen daraus ziehen.

Die Digitalisierung verändert das Gesundheitswesen mit dem Ziel eine patientengerechte und zeitgemäße, moderne Versorgung für die Patienten zu ermöglichen. Dabei spielt auch die Telemedizin eine immer wichtigere Rolle. Das Kompetenzzentrum für Telemedizin und E-Health Hessen trägt dazu bei die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzubringen. Vor allem die sektorenübergreifende elektronische Kommunikation, neue und bedarfsgerechte Versorgungsformen und bedarfsgerechte Versorgungsketten stehen im Fokus. Das Ziel: Ärzte und Ärztenetze, Krankenhäuser, Krankenkassen, Apotheken und Sanitätshäuser, Reha-Zentren, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste noch besser zu vernetzen.

Und besonders im ländlichen Raum könnte künftig nicht nur die Telemedizin ein unverzichtbarer Baustein für die Patienten-Versorgung sein. Denn der Ärztemangel trifft ländliche Gebiete besonders hart – beispielsweise auch die Region Mittelhessen. Das Landarztnetz Lahn-Dill geht deshalb neue Wege zur Sicherung der medizinischen Versorgung durch Hausärzte und baut ein Netzwerk für eine erfolgreiche Vermittlung von Arzt und Praxis.

Aber auch im Operationssaal hat die Digitalisierung bereits völlig neue Dimensionen eröffnet: Roboter im OP setzen mit dem Skalpell hochpräzise Schnitte und halten dazu noch die 3D-Kamera für die optimale Datenübertragung. Und selbst im Pflegebereich sind die elektronischen Helfer bereits weltweit etabliert: Sie unterstützen demenzkranke Patienten oder erleichtern Pflegern die körperlich anstrengende Arbeit.

Innovative Anwendungen der Virtual Reality revolutionieren schon heute die Ausbildung von Medizinern. Damit trainieren Ärzte an virtuellen Patienten neue Behandlungstechniken und bereiten sich auf operative Eingriffe vor: Von der Zahn-OP bis zur Organtransplantation lernen Medizinstudenten die wirklich brenzligen Szenarien vorab kennen – und können mit VR-Brille als „Arzt-Lehrling“ sogar am heimischen Schreibtisch heikle Eingriffe üben.

Der demografische Wandel in den Industrienationen führt dazu, dass die Menschen immer mehr Pflegedienstleitungen und Hilfsmittel in Anspruch nehmen. Bei der Auswahl von Lifter, Rollator oder Pflegebett, sind Qualität und Service entscheidende Faktoren für den Kauf. 1ACare, ein Start-Up aus Gießen, will genau das sicherstellen. Mit einer intelligenten, digitalen Marktplatzlösung verhilft das junge Unternehmen die digitale Vermittlung von Pflegehilfsmitteln und Pflegediensten effizient und transparent zu gestalten.