Medikamente: Sicherheit und Qualität von der Entwicklung bis zur Verpackung

Die Substanzen heilen, lindern oder beugen möglicherweise auch schlimmeren Erkrankungen vor: Medikamente. Heute sind Arzneimittel längst komplexe Hightech-Produkte, deren Entwicklung oft mehr als zehn Jahre dauert und Millionen-Summen verschlingen. Forscher und Entwickler in der Pharmaindustrie müssen zudem hoch qualifiziert sein, um mittels neuester biomedizinischer Ergebnisse und Hightech-Geräten die Medikamente von morgen zu finden. Aber auch in der Entwicklung von Naturheilmitteln ist modernste Technologie unverzichtbar – ob in der Forschung oder in der Produktion.

Am Beginn jedes Arzneimittelprojekts müssen Forscher und Entwickler wichtige Weichen stellen und Fragen beantworten: Bei welchen Krankheiten besteht dringender Bedarf? Hat die Grundlagenforschung neue Erkenntnisse geliefert, die wirksamere Medikamente oder Therapien ermöglichen? Lassen sich die Nebenwirkungen bei bestimmten Therapien durch neue Medikamente reduzieren?

Bei der Suche nach neuen Wirkstoffen helfen mittlerweile sogar winzige Insekten: Marienkäfer als Fundgruben für Antibiotika oder Maden als Biochirurgen und Wundheiler. Insekten besitzen ungeahnte Fähigkeiten. Die winzigen Krabbler können einen Beitrag für die Medizin der Zukunft leisten. Experten der Insekten-Biotechnologie am neuen Fraunhofer-Institut für Bioressourcen in Gießen können dazu bereits erste Erfolge vorweisen.

Medikamente, die bereits Millionen Menschenleben gerettet haben, bedürfen aber heute auch dringend Nachschub. Denn Antibiotikaresistenz ist ein weltweites Problem: Bakterielle Infektionen sind wieder gefährlich geworden und bedrohen die globale Gesundheit, Ernährungssicherheit und menschliche Entwicklung. Laut dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) sterben in Europa jährlich etwa 33.000 Menschen als direkte Folge einer Infektion durch antibiotikaresistente Bakterien. Um diese globale Bedrohung zu bekämpfen, müssen neue antimikrobielle Arzneimittel entwickelt werden. Auch in Mittelhessen konzentrieren sich Forscher auf die Entwicklung neuer Strategien zur Bekämpfung häufig auftretender Infektionskrankheiten.

Auch neue Mittel gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (NTDs) sind durch die steigende Anzahl betroffener Menschen immer gefragter: Weltweit leiden mehr als eine Milliarde Menschen in 150 Ländern an sogenannten armutsassoziierten und vernachlässigten Tropenerkrankungen. In Hessen forscht man vor allem am LOEWE-Zentrum DRUID in Kooperation mit weiteren Institutionen nach neuen Medikamenten gegen Tropenkrankheiten.

Sind Impfstoffe, Antibiotika, Hormone und Proteine erst einmal entwickelt, legen sie einen langen Weg zurück, von der Herstellung bis zum Patienten. Dazu bedarf es einer sicheren und effizienten Lieferkette – aber auch an die Haltbarkeit werden extrem hohe Ansprüche gestellt. Ein Weg dafür ist die Gefriertrocknung. So konserviert, behalten Medikamente ihre volle Wirksamkeit. Die Firma HOF Sonderanlagenbau GmbH entwickelt und installiert beispielsweise Gefriertrocknungsanlagen in der ganzen Welt – und bietet für jede neue Entwicklung in der Pharmaindustrie die passende Lösung.

Manche Menschen erleben, dass Medikamente plötzlich keine Linderung der Symptome mehr verschaffen. Oder die eingesetzten Medikamente haben auf Dauer starke Nebenwirkungen, die eventuell sogar das Leben der Patienten gefährden. In solchen und vielen weiteren Fällen ist medizinisches Cannabis vermehrt ins Interesse der klinischen und experimentellen Forschung gerückt. Inzwischen werden bestimmten Cannabinoide bei chronische-entzündlichen Krankheiten, Spastiken, Tics und sogar in der Behandlung von Demenzerkrankungen eingesetzt.

Storys

Marienkäfer sind nur eines von vielen Insekten mit unglaublichen Fähigkeiten – von denen Forscher einiges über multiresistente Keime lernen können.

Winzige Gesundheitshelfer: Wie Insekten helfen neue Medikamente zu entwickeln

Kleine Käfer können viel mehr als man denkt: Sie können Wunden heilen oder Grundsubstanzen für die Antibiotikaherstellung liefern. Deshalb forschen Wissenschaftler am Fraunhofer Institut in Gießen, wie man die Krabbler für die Medizin nutzen kann – und sie haben bereits Erfolg

Infektionsforschung Dr. med. Imirzalioglu

Forschungsallianz: Im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen

In Mittelhessen stellen sich Forscher dem Kampf gegen die Antibiotika-Resistenzen und suchen neue Wege zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten.

Druid Center Uni Gießen

LOEWE-Zentrum DRUID: Kampf gegen Tropenkrankheiten

Immer mehr Menschen sind von vernachlässigten Tropenkrankheiten (NTDs) betroffen. Daher erkennen jetzt viele Länder, wie wichtig es ist gegen NTDs zu kämpfen. Auch Hessen leistet seinen Beitrag dazu. Erfahren Sie, wie im LOEWE-Zentrum DRUID der Kampf gegen die NTDs bestritten wird.

Gefriertrocknungsanlage in horizontaler Bauform für die Herstellung pharmazeutischer Arzneimittel (Foto: HOF Sonderanlagenbau GmbH).

Gefriertrocknung: Technik mit Haltbarkeitsgarantie

Impfstoffe, Antibiotika, Hormone und Proteine legen einen langen Weg zurück, von der Herstellung bis zum Patienten. Mittels Gefriertrocknung behalten Medikamente ihre volle Wirksamkeit.

Medizinisches Cannabis: Letzte Rettung bei chronischem Schmerz

Cannabis ist mehr als ein Rauschmittel. Die Pflanze lindert Schmerzen bei chronisch kranken Patienten, bei denen reguläre Therapieansätze nicht mehr helfen. Seit 2017 dürfen Ärzte auch in Deutschland medizinisches Cannabis legal verschreiben. Birgt der legale Cannabiskonsum ein Abhängigkeitsrisiko?