Plasma spenden in COVID-Zeiten

Fünf Prozent der Menschen in Deutschland leben mit einer seltenen Erkrankung. Das internationale Biotech-Unternehmen CSL Behring, mit Sitz im mittelhessischen Marburg, legt seinen Fokus auf die Behandlung von seltenen und schweren Erkrankungen. Menschliches Blutplasma dient hierbei als Rohstoff für die Herstellung lebensrettender Medikamente. Um die Produktion dieser Therapeutika zu sichern, werden dringend Plasmaspender benötigt – erst recht in COVID-Zeiten. 

Foto: CSL Plasma GmbH

Viele Patienten, die an seltenen Erkrankungen leiden, durchleben eine jahrelange Odyssee von den ersten Symptomen bis hin zur korrekten Diagnose. Im Durchschnitt vergehen sieben Jahre bis ein Patient den richtigen Befund erhält und eine geeignete Therapie erfolgen kann. Eine solche Odyssee durchlebte Max: Er leidet an einem angeborenen Immundefekt, namens Agammaglobulinämie. Die Betroffenen weisen einen extrem niedrigen Antikörperspiegel auf und haben als Folge ein äußerst geschwächtes Immunsystem. Durch eine Behandlung mit Immunglobulinen (Antikörper), gewonnen aus dem Plasma von Plasmaspendern, kann Max mittlerweile ein fast normales Leben führen. 

„Regelmäßig besuchen uns Patienten hier vor Ort in Marburg und berichten, wie sich ihr Leben durch unsere Biotherapeutika positiv verändert hat. Wir sehen die Erleichterung in den Augen unserer Patienten und das motiviert sowohl mich als auch unsere Belegschaft jeden Tag.”

Plasmaspenden sind immer noch eine Seltenheit

Plasmaspenden sind für die medizinische Versorgung enorm wichtig. Allein die vielfältigen Einsatzgebiete von Blutplasma sprechen für sich. Ob bei Gerinnungsstörungen oder Immunschwäche, Plasma ist ein Lebensretter, der sich – wie Blut – bis heute nicht synthetisch herstellen lässt. Daher sind Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen auf Spenden angewiesen. Der europäische und deutsche Plasmabedarf kann bisher nur zu 63 % mit eigenen Plasmaspenden gedeckt werden. Importe aus den USA gleichen dieses Defizit bislang aus.

der Deutschen haben bisher Blutplasma gespendet (Forsa-Umfrage, 2020).
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In den Plasmaspende-Zentren haben sich, aufgrund der Corona-Pandemie und den entsprechenden, eingeleiteten Risiko minimierenden Maßnahmen, die Kapazitäten verringert. „Wir haben die Sicherheits- und Hygienestandards in unseren Zentren so angepasst, dass beim Spenden kein erhöhtes Ansteckungsrisiko herrscht. Somit schützen wir unsere Spender, Mitarbeiter und nicht zuletzt auch unsere Patienten”, erklärt Berthold Süsser, Geschäftsführer von CSL Plasma GmbH. „Wir benötigen Plasma, um die lebensnotwendigen Medikamente für unsere Patienten herstellen zu können. Gerade Menschen mit Immundefekt benötigen die aus Plasma gewonnen Immunglobuline, um – gerade jetzt – einer erhöhten Infektanfälligkeit vorzubeugen.“ 

Berthold Süsser, Geschäftsführer von CSL Plasma GmbH

Hygienemaßnahmen in Plasmazentren

Schon vor der aktuellen Corona-Pandemie galten in allen Plasmazentren, die CSL Plasma weltweit betreibt, hohe Hygienestandards. Um sowohl die Gesundheit der Spender als auch der Mitarbeiter besonders zu schützen, wurden aufgrund der Pandemie die Hygienemaßnahmen noch einmal verschärft: neben Einwegmaterialien, wie Handschuhen und Schutzmasken werden mehrmals täglich alle Oberflächen nach Spenderkontakt desinfiziert. Während der Spende beschränken die Mitarbeiter den Kontakt auf das Nötigste und halten ansonsten einen Mindestabstand von 1,5 m ein. Um den Aufenthalt so reibungslos wie möglich zu gestalten, können alle potenziellen Spender sich vorab telefonisch für einen Termin registrieren.

Plasmaspenden dauert etwa 45 Minuten und verläuft zunächst ähnlich, wie das Blutspenden” erklärt Berthold Süsser. „Der größte Unterschied aber ist: Bereits während der Spende wird das Plasma von den übrigen Bestandteilen des Blutes getrennt. Gesammelt wird nur der flüssige Blutbestandteil, das Plasma. Dieses kann der Körper sehr schnell regenerieren. Daher sind Plasmaspenden viel häufiger möglich als Blutspenden, nämlich zweimal pro Woche und bis zu 60 Mal im Jahr.”

Hinweis: Die Aufnahmen für das Video wurden vor Ausbruch der Corona-Pandemie gemacht und zeigen deshalb noch nicht die aktuellen Hygienemaßnahmen.

Plasma-Medikamente sind sicher

Auch das Robert-Koch-Institut ruft dringend zu Blut- und Plasmaspenden auf, um die Versorgung vieler Patientinnen und Patienten mit zum Teil überlebenswichtigen Medikamenten sicherzustellen. Plasma-Medikamente sind sicher. Dafür sorgt neben den hohen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen in den Zentren, auch der Produktionsprozess selber. Er verhindert etwaige Übertragungen mit möglichen Krankheitserregern. „Plasmaderivate werden mindestens zwei wirksamen Verfahren zur Pathogenreduktion unterworfen und sind als sicher hinsichtlich SARS-CoV-2 anzusehen“, heißt es in einer Mitteilung des Robert-Koch-Instituts.

Allein in Deutschland werden rund 16.000 chronisch Kranke mit Plasma-Präparaten behandelt. Weltweit benötigen über eine Million Kinder und Erwachsene Medikamente, die aus Plasma hergestellt werden. CSL Behring bietet ein breites Portfolio rekombinanter und aus Blutplasma gewonnener Produkte zur Behandlung von Gerinnungsstörungen, Immundefekten, chronischer inflammatorischer demyelinisierender Polyneuropathie sowie Produkte zur Behandlung des hereditären Angioödems und des Alpha-1-Antitrypsin-Mangels. Diese Therapien helfen Betroffenen, einen Teil ihrer Lebensqualität wiederzugewinnen.

Blutplasma ist ein menschlicher Rohstoff

Wir alle tragen die Flüssigkeit in uns, aus der lebenswichtige Medizin für Menschen gewonnen werden kann. Mehr als die Hälfte unseres Blutes besteht aus einer gelblich-klaren Flüssigkeit, dem Blutplasma, welches Antikörper also Immunglobuline enthält. Diese Eiweißbestandteile sind wesentlich für die Abwehr von Infektionen und bilden die Grundlage für viele lebenswichtige Arzneimittel.

Plasmaspende unterstützt die Behandlung von COVID-19 Erkrankten

Im Kampf gegen das Coronavirus bündeln Forschungszentren und Unternehmen weltweit ihre Kräfte. CSL Behring schloss sich mit weiteren führenden Biotechnologieunternehmen zur Bekämpfung des Coronavirus in der CoVIg-19 Plasma Allianz zusammen. Gemeinsam genutzte Ressourcen helfen dabei, eine Therapie zu entwickeln, um Patienten mit schwerwiegenden COVID-19-Komplikationen behandeln zu können. In der Entwicklung eines potenziellen Medikaments setzt die CoVIg-19-Allianz auf Antikörper, die sich im Blut genesener COVID-19-Patienten gebildet haben. Um auch dauerhaft eine sichere Menge des Medikaments sicherstellen zu können, werden Plasmaspenden von genesenen COVID-19 Patienten benötigt.

Prozent der Menschen, die schon einmal Blutplasma gespendet haben, würden trotz Corona weiterhin Plasma spenden.
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Plasmaspender dringend gesucht!

Leben retten und Gutes tun. 

Deshalb ruft Berthold Süsser nachdrücklich zu Spenden auf: „Durch die Corona-Krise ist eine ohnehin schon knappe Ressource nun noch knapper. Wir benötigen jede einzelne Plasmaspende für die Produktion lebenswichtiger Arzneimittel für unsere Patienten. 

Helfen Sie Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr diese schwere Zeit so gut wie möglich zu überstehen. Wir alle können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, unserem Gesundheitssystem in diesen Tagen unter die Arme zu greifen und sicherstellen, dass Patienten bestmöglich versorgt werden.” 

Firmenprofil

CSL Plasma ist eine Schwestergesellschaft von CSL Behring, einer der weltweit führenden Hersteller von Biotherapeutika. Zu dessen Aufgaben gehört die Gewinnung, Testung und Lagerung von menschlichem Blutplasma. Das Unternehmen betreibt bundesweit acht Plasmazentren, in denen freiwillige Spender Blutplasma spenden können. Die Beurteilung der Spender- und Produktsicherheit übernimmt ein Labor in Göttingen. Der Warentransport bzw. die Lagerung wird über ein Plasmalogistik-Zentrum abgewickelt. Dieses ist verantwortlich für die gesamte Logistik des Plasmatransports innerhalb Europas.

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