Immunreaktion zu schwach: Zweite Studienphase des COVID-19-Impfstoffs verschiebt sich

Der Vektor-Impfstoff der IDT Biologika und des DZIF zeigte zwar gute Verträglichkeit, aber nicht die erhoffte Immunantwort. Die Forscher wollen den Impfstoffkandidaten nun optimieren, bevor er in die zweite Studienphase geht.

Prof. Dr. Marylyn Addo

Die weitere Entwicklung des Vektor-Impfstoffes MVA-SARS-2-S gegen COVID-19 der IDT Biologika GmbH und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) verschiebt sich. Ergebnisse der ersten klinischen Prüfung des Instituts für Virologie der Philipps-Universität Marburg und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) auf Sicherheit, Verträglichkeit und die immunologische Wirksamkeit des Impfstoffes liegen jetzt vor. Die Impfungen sind sicher und gut verträglich mit geringem Nebenwirkungsprofil, allerdings liegen die Immunreaktionen in den vorläufigen Ergebnissen unter den Erwartungen. Sobald die Ursachen dafür abgeklärt sind, soll die klinische Erprobung fortgesetzt werden.

Der MVA-Vektor-Impfstoff gegen SARS-CoV-2 wurde 30 Probandinnen und Probanden in zwei unterschiedlich hohen Dosierungen bis Mitte Dezember verabreicht. Hatte er in präklinischen Modellen die gewünschten Immunantworten und eine Schutzwirkung gezeigt, fielen diese in der ersten Phase der klinischen Überprüfung geringer aus. Die Ursachen dafür werden gegenwärtig untersucht. Die für Anfang des Jahres geplante Phase-II-Studie wird daher bis zur Abklärung verschoben.

„Die bisher ausgewerteten Daten zeigen, dass Immunantworten zwar nachweisbar sind, aber nicht im erwarteten Ausmaß generiert wurden. Da wir uns unserer hohen Verantwortung für die Gesundheit der Bevölkerung und eine bestmögliche Schutzwirkung des Impfstoffes bewusst sind, arbeiten wir nun an einer Optimierung des Impfstoffes, um dieses Ziel zu erreichen“, sagt Prof. Dr. Marylyn Addo, verantwortliche Prüfärztin der klinischen Studie und Leiterin der Infektiologie des UKE, stellvertretend für alle beteiligten Partnerinnen und Partner des Konsortiums.

Christina Mühlenkamp| Pressereferentin, stellv. Pressesprecherin, Social Media| Philipps-Universität Marburg, Biegenstraße 10,  D-35032 Marburg | Telefon: 06421 28-26007

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