LOEWE-Schwerpunkt ADMIT erhält 4,8 Millionen Euro Förderung

Die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) erhält eine Zuwendung in Höhe von 4,8 Millionen Euro zur Schaffung des LOEWE-Schwerpunktes ADMIT. Gemeinsam mit den Partnern Philipps-Universität Marburg  und Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) sowie weiteren Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus Deutschland und den USA sollen neue bildgebende Verfahren für Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen entwickelt und angewandt werden. Wissenschaftlicher Koordinator ist Prof. Dr. Boris Keil vom Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz am Fachbereich Life Science Engineering der THM sowie stellvertretend Prof. Dr. Susanne Knake vom Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg und stellvertretende Direktorin der Klinik für Neurologie am Uniklinikum Gießen-Marburg.

Die am Projekt ADMIT Beteiligten freuen sich, als anerkannter LOEWE-Schwerpunkt unter der Leitung von Prof. Dr. Boris Keil (2. v.r.) an neuen bildgebenden Verfahren zur Krebsdiagnostik forschen zu können.

LOEWE ist das hessische Programm zur Förderung von Spitzenforschung. Die Abkürzung steht für Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz. Das bewilligte Projekt „Advanced Medical Physics in Imaging and Therapy“ (ADMIT) ist Teil der 16. Förderstaffel und hat einen Projektzeitraum von Januar 2024 bis Dezember 2027. Neben Keil und Knake sind vor allem Arbeitsgruppen um Prof. Dr. Klemens Zink (Fachbereich LSE und Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum MIT) und Prof. Dr. Martin Fiebich (Fachbereich LSE) von der THM, vom Fachbereich Medizin der Philipps-Universität um Prof. Dr. Rita Engenhart-Cabillic (Gastprofessorin, ehemalige Direktorin der Klinik für Strahlentherapie und des MIT), Prof. Dr. Sebastian Adeberg (Direktorin der Klinik für Strahlentherapie am UKGM, MIT), Prof. Dr. Andreas Mahnken (Direktor der Klinik für Radiologie am UKGM) sowie von der JLU um Prof. Dr. Kai-Thomas Brinkmann vom II. Physikalischen Institut beteiligt.

Krebs und neurodegenerative Krankheiten sind eine große gesellschaftliche Herausforderung. Die Weltgesundheitsorganisation prognostiziert einen stetigen Anstieg der Krankheitsbilder, die in den Industrieländern die häufigsten Todesursachen zu werden drohen. Zur Diagnostik werden schon heute meist bildgebende Verfahren eingesetzt. Etwa jeder zweite Krebspatient wird im Krankheitsverlauf mit einer Strahlentherapie behandelt. Daher besteht ein großer Bedarf in Forschung und Entwicklung im Bereich der Diagnostik und der Therapie, um neue Anwendungen grundlegend zu erforschen und neue wissenschaftliche Lösungen schnell in die klinische Anwendung zum Nutzen der Patienten umzusetzen.

„Der Kerngedanke des Projektes ADMIT ist, dass durch die Entwicklung neuer medizinphysikalischer Methoden die bildgesteuerte Therapie verbessert und in einigen Bereichen neu ergründet werden kann“
Prof. Boris Keil
Koordinator ADMIT

„Der Kerngedanke des Projektes ADMIT ist, dass durch die Entwicklung neuer medizinphysikalischer Methoden die bildgesteuerte Therapie verbessert und in einigen Bereichen neu ergründet werden kann“, erklärt Koordinator Prof. Boris Keil. Vornehmlich in den Gebieten Radiologie, Onkologie und Neurologie soll in den synergetischen Bereichen der Datenverarbeitung, Bildgebung und Therapie eine Integration und Umsetzung neuartiger wissenschaftlich tragfähiger Ansätze erfolgen. Er freue sich über die deutliche Förderung und auf den offiziellen Projektstart im Januar in einem schon jetzt eingespielten, institutionsübergreifenden Team.

Prof. Dr. Matthias Willems, Präsident der THM, wertet die Entscheidung für das von seinem Hause geleitete Projekt als Zeichen der Forschungsstärke von Hochschulen für angewandte Wissenschaften. „Es sind vier bedeutende Projekte, die in dieser Förderlinie ausgewählt wurden, und wir können stolz sein, dank außerordentlichen Engagements aller Beteiligten dazuzugehören“, so Willems. „Durch den Forschungsschwerpunkt ADMIT werden in Hessen international sichtbare, kompetitive und gesellschaftlich höchst relevante, anwendungsnahe Forschungsarbeiten gebündelt und nachhaltig gesichert.” Das Projekt werde zudem, so seine Hoffnung, langfristig zu einer besseren Diagnostik von oftmals schwer verlaufenden Krankheiten führen. „Es hat also einen ganz unmittelbaren Patientennutzen“, lobt der Präsident.